Libellen im NSG Hasenwiese bei Guckheim entdeckt

Veranstaltung vom Samstag 26.6.2021

Fliegende Edelsteine, wie die Libellen oft auch genannt werden, standen im Fokus einer Veranstaltung, zu der die Regionalstelle des NABU Rhein-Westerwald mit den Ortsgruppen von Guckheim und Hundsangen zusammen mit der Will und Liselott Masgeik-Stiftung eingeladen hatten. Unter den entsprechenden Coronavorgaben war eine begrenzte Anzahl von 20 jungen und erwachsenen Libellenforschern der Einladung nach Guckheim gefolgt, um gemeinsam mit dem Naturschutzreferenten der Stiftung, Philipp Schiefenhövel, die im Naturschutzgebiet Hasenwiese lebenden Libellen genauer kennen zu lernen. Zur Begrüßung durch Isabelle Thomé (NABU-Regionalstelle) und Bruno Koch (NABU Guckheim) wurden an alle Teilnehmer ein kleines Bestimmungsbuch, sowie ein Becherlupenglas und für die Kinder ein Wasserkescher ausgegeben. Die Exkursionsutensilien wurden von der Nassauischen Sparkasse (Naspa) gespendet und sollten in der folgenden Exkursion direkt zum Einsatz kommen. Doch zunächst gab Philipp Schiefenhövel,  einige wissenswerte Hintergrundinformationen zu den vierflügeligen Insekten. So erläuterte er u.a. den Körperbau und die Funktionen der Fühler, Mundwerkzeuge, Facettenaugen, Beine etc.  der Libellen. Evolutionär betrachtet sind Libellen eine sehr ursprüngliche Insektenordnung, die die Erde bereits vor 250 Millionen Jahren besiedelten. Die damaligen Urlibellen hatten teils Flügelspannweiten von bis zu 70 cm, die sie nur auf Grund des höheren Sauerstoffgehalts der Atmosphäre ausbilden konnten. Anschließend ging es an den Elbbach, der das Naturschutzgebiet Hasenwiese durchfließt. Hier konnten mehrere Männchen und Weibchen der Blauflügeligen Prachtlibelle in Augenschein genommen werden. An den zahlreichen kleinen Himmelsteichen, die durch das Engagement des NABU Guckheims in der Vergangenheit auf dem ehemaligen Tongrubengelände im heutigen Naturschutzgebiet angelegt wurden, gelangen der Exkursionsgruppe um Schiefenhövel Beobachtungen und Fänge von insgesamt zehn verschiedenen Libellenarten. Neben den häufigen Becher- und Hufeisenazurjungfern konnte Schiefenhövel u.a. Arten, wie die Große Pechlibelle, den Großen Blaupfeil, den Vierfleck oder die größte heimische Libellenart, die Große Königslibelle, demonstrieren. An dem großen Weiher, dem ehemaligen Absetzbecken der Tongrube konnten weitere Arten, wie das Große Granatauge und die Gemeine Smaragdlibelle beobachtet werden. Schiefenhövel erklärte die Unterscheidungsmerkmale zwischen den Libellenarten und die Teilnehmer erfuhren viel über die Biologie und Lebensweise der einzelnen Arten. Neben den Libellen gingen auch zahlreiche Wasserlebewesen, wie Teichmolch- und Kammmolchlarven, Rückenschwimmer, Ruderwanzen oder die Larven von Eintagsfliegen und natürlich der Libellen in die Fangkescher der Naturforscher. So verging die Zeit wie im Fluge und manch ein Teilnehmer wird bei einer nächsten Beobachtung am Gartenteich sicherlich einen geschulteren Blick auf die dort fliegenden Libellen werfen. Auch die Utensilien der Naspa werden hierbei sicherlich wieder erfolgreich zum Einsatz kommen. So bedankten sich Isabelle Thomé und Bruno Koch bei der Masgeik-Stiftung für die gelungene Veranstaltung und bei allen Teilnehmern für ihr Kommen und großes Interesse an den fliegenden Edelsteinen.

 

Mit großer Sorgfalt fing und zeigte Philipp Schiefenhövel den Teilnehmern die verschiedenen Libellenarten, wie hier den Vierfleck (Libellula quadrimaculata) 

Foto - Isabelle Thomé
Foto - Isabelle Thomé

Online Obstbaumschnittkurs am 13.4. + 15.4.2021 war großer Erfolg

Zugegeben solch praktische Sachen, wie das fachgerechte Schneiden eines Obstbaumes lassen sich im Rahmen eines digitalen Online Seminars natürlich nicht genauso vermitteln, wie dies am reellen Obstbaum möglich ist. Aber dennoch waren die Will und Liselott Masgeik-Stiftung und der NABU Hundsangen  mit der Durchführung ihres Online Obstbaumschnittkurses und dessen Resonanz sehr zufrieden. So nahmen an den beiden Online Seminarabenden 122 und 150 Interessierte teil, um einiges rund um den Obstbaumschnitt zu erfahren. Eingebettet war das Seminar in das aktuelle Streuobstprojekt in der "Streuobstgemeinde Molsberg und Umgebung", das im Rahmen der Aktion Grün vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz (MUEEF) gefördert wird. 

Im ersten Teil des Seminars wurden die theoretischen Hintergründe des naturgemäßen Obstbaumschnitts erläutert. Hierzu wurde die Historie und  Entwicklung des Streuobstanbaus dargestellt und über den artenreichen Lebensraum der Streuobstwiesen sowie zur Wertschöpfung und Sortenvielfalt des Obstes berichtet. Im zweiten Teil des Seminars wurde schließlich der fachgerechte Obstbaumschnitt in den Mittelpunkt gerückt. Hierbei  wurden Hintergründe zum Aufbau des Obstbaumes sowie der verschiedenen Kronenformen vermittelt. Die Schnitttechniken, das notwendige Werkzeug und natürlich die verschiedenen Obstbaumschnitte vom Pflanzschnitt über den Erziehungsschnitt bis zum Verjüngungsschnitt von Altbäumen standen im Mittelpunkt. Die Teilnehmer erfuhren vieles darüber, was bei der Pflege  und der Neunanlage bzw. Pflanzung von Streuobstbäumen zu berücksichtigen ist. Die beiden Vorträge wurden vom stell. Vorsitzenden Marcel Weidenfeller vom NABU Hundsangen und vom Naturschutzreferent Philipp Schiefenhövel der Masgeik-Stiftung durchgeführt. Viele hochwertige Fotoaufnahmen sowie Skizzen und Erläuterungen sowie eigens produzierte Videos der Schnittmaßnahmen rundeten die vielen Facetten zum Obstbaumschnitt ab. Im Manuskript zu den Eckpunkten des Obstbaumschnitts sind die wichtigsten Sachinhalten nochmals zusammengefasst, das weiter unten heruntergeladen werden kann.

 

Abbildungen eines jungen Apfelbaumes VOR und NACH der Durchführung des Erziehungsschnitts.

Download
Manuskript zu den Eckpunkten des Obstbaumschnittkurses zum Download für Sie!
Eckpunkte zum Obstbaumschnitt_Masgeik St
Adobe Acrobat Dokument 943.8 KB