Schwalben gehören zu den ersten Langstreckenziehern, die aus ihren über 4.000 Kilometer entfernten Überwinterungsgebieten südlich der Sahara zurückkehren. Bis zu einem halben Jahr verbringen sie dann bei uns im Brutgebiet. Hier sind sie auf die Gastfreundschaft des Menschen angewiesen, denn sonst können sich die immer weiter abnehmenden Brutbestände nicht stabilisieren, so der NABU Hundsangen. „Schwalben gelten als Glücksbringer und sind bei Menschen als Vorboten des Sommers generell sehr beliebt. Doch leider nehmen ihre Bestände kontinuierlich ab“, so Marcel Weidenfeller vom NABU-Hundsangen. „Die Intensivierung der Landwirtschaft, das Verschwinden der bäuerlichen Landbewirtschaftung mit Viehställen, Schlammpfützen und Misthaufen und der damit einhergehende Rückgang an Fluginsekten, die Hauptnahrung der Schwalben, sowie die Versiegelung der Landschaft machen den Vögeln sehr zu schaffen“. Auch finden die Schwalben immer weniger Nistplätze. Mehlschwalben bauen ihre Nester an Häusern, jedoch verhindert moderner Fassadenputz, dass der feuchte Lehm, den die Tiere als Baumaterial verwenden, an der Fassade haften bleibt. Zudem fehlt es in der versiegelten Landschaft an Lehm, den die Vögel als Baumaterial nutzen können. Abhilfe schaffen kann man etwa mit Nisthilfen oder durch das Anlegen von Schlammpfützen, so der NABU Hundsangen. „Unter dem Nest kann ein sogenanntes Kotbrett angebracht werden, um eine Fassadenbeschmutzung auf einfache Weise zu verhindern. Letztlich sind die Vögel in besonderem Maße von unserer Toleranz abhängig“, erklärt Weidenfeller. Gerade für die Rauchschwalben haben sich die Lebensbedingungen drastisch verschlechtert, da sie ihre Nestern vor allem in Kuh- und Pferdeställen bauen, diese aber zunehmend nicht mehr vorhanden, bzw. verschlossen werden.
Der NABU Hundsangen ruft deshalb dazu auf, mit Ankunft der Rauchschwalben Fenster von Ställen, Schuppen und Garagen zu öffnen!
Hundsangen, 23.03.2024 – Die NABU-Gruppe Hundsangen setzt ein wegweisendes Zeichen für den Naturschutz: Mit der Anlage ihrer ersten Wildobstwiese engagiert sie sich aktiv für den Erhalt der Biodiversität und schafft einen wichtigen Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Zwar gelten Streuobstwiesen als wertvolle "Hot spots" der Biodiversität und beherbergen eine beeindruckende Vielfalt von über 5000 Tier- und Pflanzenarten sowie mehr als 3000 Obstsorten, darunter viele gefährdete Arten. Doch diese Kulturlandschaften sind nur durch die Pflege des Menschen zu erhalten. Bereits vor über 2000 Jahren, von 1000 v. Chr. bis 200 n. Chr., nutzten Kelten und Germanen europäische Wildobstarten wie den Holzapfel (Malus sylvestris) und die Wildbirne (Pyrus pyraster) zum Dörren und Verzehr.
Die Idee der Wildobstwiese als Alternative zu Streuobstwiesen die zur Produktion von großen Obsterträgen (besonders veredelten Apel- und Birnensorten) durch regelmäßigen Obstbaum-schnitt gedacht sind entstand aus der Notwendigkeit heraus, die Biodiversität zu fördern und gleichzeitig den Erhalt von Streuobstwiesen mit geringem Aufwand zu gewährleisten. Ein Mitglied der NABU-Gruppe stellte seine Fläche zur Verfügung, auf der eine Vielzahl von Wildobstbäumen nach fachkundiger Planung gepflanzt wurde.
Die Auswahl der Sorten erfolgte mit Bedacht, um eine möglichst hohe Vielfalt zu gewährleisten. Unter anderem wurden Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus), Wildapfel (Malus sylvestris), Echte Mispel (Mespilus germanica), Speierling (Sorbus domestica), Echte Mehlbeere (Sorbus aria) > Baum des Jahres 2024!, Elsbeere (Sorbus torminalis), Kornelkirsche (Cornus mas), Walnuss (Juglans regia), Wildbirne (Pyrus pyraster), Esskastanie (Castanea sativa), Vogelkirsche (Prunus avium) und Eberesche (Sorbus aucuparia) gepflanzt.
Die Wildobstwiese der NABU-Gruppe Hundsangen ist nicht nur ein wertvoller Beitrag zum Naturschutz, sondern auch eine Bereicherung für die lokale Artenvielfalt.
2024 ist ein besonderes Jubiläumsjahr – denn der NABU wird 125 Jahre alt. Wir sagen Danke: unseren Mitgliedern, Ehrenamtlichen und Unterstützer*innen und allen Interessierten an der Naturschutzarbeit des NABU. Ohne dieses Engagement wäre der NABU nicht, was er heute ist: Anwalt für bedrohte Arten, Beschützer und Gestalter von Lebensräumen, Treiber einer naturverträglichen Energiewende, Experte für Ressourcenschonung, Gestalter für eine nachhaltige Zukunft, Fürsprecher für die Belange der Natur im politischen Diskurs – und nicht zuletzt der mitgliederstärkste Naturschutz- und Umweltverband Deutschlands. 125 Jahre sind ein Grund zu feiern – und gleichzeitig ein Auftrag, die Zukunft zu gestalten.
„Unser Dank gilt im Jubiläumsjahr ganz besonders unseren Ehrenamtlichen. Sie alle leisten jährlich rund drei Millionen Stunden gemeinnützige Arbeit, für Krötenzäune, Streuobstwiesen, Heckenpflege, Vogelschutz und vieles mehr – ein unverzichtbarer Beitrag zum Schutz unserer Natur.“ (NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger)Gemeinsam sind wir eine starke Stimme für die Natur!
Gemeinsam sind wir eine starke Stimme für die Natur!
05. Oktober 2023 – Deutschland hat gewählt: Der künftige Vogel des Jahres 2024 wird der Kiebitz sein – damit löst er ab Januar den amtierenden Jahresvogel, das Braunkehlchen, ab. Fast 120.000 Menschen haben sich an der vierten öffentlichen Vogelwahl vom NABU und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), beteiligt.
Auf den Kiebitz entfielen dabei 33.289 Stimmen (27,8 Prozent), 27.404 (22,9 Prozent) auf den Steinkauz, 25.837 (21,5 Prozent) für das Rebhuhn, 23.239 (19,4 Prozent) auf die Rauchschwalbe und 10.152 (8,5 Prozent) für den Wespenbussard.
„Wieder haben weit über 100.000 Menschen aus ganz Deutschland an unserer öffentlichen Vogelwahl teilgenommen. Das Interesse an der heimischen Vogelwelt ist ungebrochen. Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer.
Besonders während des Frühjahrs und des Sommers erreichen uns immer wieder Meldungen und Hilferufe zu verletzten Tieren oder scheinbar verwaisten jungen Vögeln oder Säugetieren. Trifft man auf ein auf den ersten Blick hilfsbedürftiges Tier, gibt es einiges zu beachten.
Haben Sie einen verletzten Vogel gefunden, dann nehmen Sie diesen vorsichtig auf und bringen ihn in einer mit einem Handtuch gepolsterten Kiste mit Luftlöchern oder ähnlichem unter. Sie können ihm auch etwas Wasser dazu stellen. Kontaktieren Sie eine Wildtierpflegestation oder einen Tierarzt, der auch Wildtiere versorgt. Natürlich können Sie auch bei der NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald/ unserer NABU-Gruppe geeignete Ansprechpartner in Erfahrung bringen. Bei verletzten Greifvögeln oder Situationen, in denen Sie sich in Gefahr bringen könnten, schätzen Sie die Lage bitte umsichtig ein und erkundigen sich bei uns nach dem weiteren Vorgehen.
Sollten Sie einen scheinbar verwaisten Jungvogel gefunden haben, so bringen Sie diesen zunächst aus dem Gefahrenbereich, indem Sie ihn von der Straße in den nächsten Grünbereich oder je nach Art in einen nahe gelegenen Strauch setzen. Bei vielen Vogelarten verlassen die Jungen das Nest ohne komplett flugfähig zu sein. Sie werden außerhalb des Nestes und auch am Boden von den Eltern eine Zeit lang weiter gefüttert. Beobachten sie also zuerst eine Weile (2 – 3 Stunden) die Situation, bevor Sie das Tier aufnehmen. In der natürlichen Umgebung haben die Vögel eine bessere Überlebenswahrscheinlichkeit als bei einer Handaufzucht. Noch nackte Jungvögel sollten möglichst in das Nest zurückgesetzt werden. Da Vögel keinen besonders ausgeprägten Geruchssinn haben, werden die Jungtiere auch nach dem Anfassen durch den Menschen von den Altvögeln wieder angenommen. Eine Ausnahme bilden aus dem Nest gefallene junge Mauersegler, diese werden von ihren Eltern außerhalb des Nestes nicht weiter versorgt und müssen von Hand aufgezogen werden. Gemäß Bundesnaturschutzgesetz dürfen Jungvögel übrigens nur vorübergehend und nur dann aufgenommen werden, wenn sie verletzt oder krank, und somit tatsächlich hilflos sind.
Wenn sie eine Fledermaus gefunden haben, schützen Sie sich zunächst selbst mit Arbeits- oder Gartenhandschuhen oder indem Sie das Tier mit einem Handtuch umfassen. Zwar ist die Gefahr, sich mit Tollwut anzustecken gering, aber die kleinen Tierchen können empfindlich beißen. Fledermäuse, die sich ins Zimmer verirrt haben und gut beweglich sind, können durch das offene Fenster, auch bei Tageslicht, entlassen werden. Bei Findlingen mit Verletzungen muss ein Tierarzt oder Fledermausspezialist helfen. Setzen Sie das Tier in einen Schuhkarton mit Luftlöchern, der mit einem Papiertuch oder einem zerknüllten Handtuch sowie mit einem flachen Behältnis mit Wasser ausgestattet ist und erkundigen Sie sich nach einem Experten. Handelt es sich um ein Jungtier, so benötigt dieses einen warmen Platz z.B. auf einer Wärmflasche oder durch Einwickeln in ein Handtuch. Die weitere Beurteilung und Versorgung der verletzten oder noch jungen Tiere müssen Fledermausspezialisten vornehmen. Informieren Sie sich bei uns über die entsprechenden Kontaktdaten.
(Foto: Anke Asendorf / Kranke Amsel in Pflege)
Bei Fragen zu weiteren Tiergruppen wenden Sie sich gerne an:
NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald
z. Zt. nicht besetzt, Weiterleitung nach MainzAlte Schule/Hauptstraße 5
56412 Holler
Tel.: 02602/970133
Wildtiernotfälle:
Tel.: 030/284984-5000
Tel.: 030/284984-6000
Wildtierpflegestation Koblenz e.V.
Julia und Ursula Bravetti
Am Schützenplatz 16
56637 Plaidt
Tel.: 0171-4790204
www.wildtierpflegestation-koblenz.de
Frischlinge, Füchse, Enten, Feldhasen, Bilche, alle Vögel außer Greifvögel
Zoo Neuwied
Waldstraße 160
56566 Neuwied
Tel.: 02622-90460
Wildvögel und Wildsäugetiere
Wildvogel- und Igelpflegestation Kirchwald
Auf Silchenrath 2
56729 Kirchwald
Tel.: 02651-3971
www.wildvogel-pflegestation-kirchwald.org
Wildvögel und Igel
Wildpark Bad Marienberg
Herr Hengstermann
Wildparkstraße
56470 Bad Marienberg
Tel.: 0170-9078198
Greifvögel
Wild- und Freizeitpark Westerwald
Herr Gerhards
Wildparkstraße 1
56412 Gackenbach
Tel.: 0170-5290304
www.wild-freizeitpark-westerwald.de
Greifvögel
Wildtierhilfe Schelderwald
Angelika und Werner Schmäing
Am Seßweg 27
35688 Dillenburg-Oberscheld (Hessen)
Tel.: 02771-5913 oder 0152-28957585
Säugetiere und Vögel
Für die AKTIVEN im NABU Hundsangen gibt es auf SIGNAL den Social Media Kanal "NABU Hundsangen aktiv"
Haben Sie Interesse in die Gruppe aufgenommen zu werden, dann schreiben
Sie uns an, wir freuen uns auf Sie! Wenn Sie Neumitglied sind, es werden wollen oder jetzt Lust auf eine aktive Mitarbeit beim NABU Hundsangen bekommen haben, wenden Sie sich bitte an Marcel Weidenfeller unter NABU.Hundsangen@NABU-RLP.de.
Der Naturschutzbund Deutschlend e.V. (NABU) (im Gebiet der VG Wallmerod vertreten durch die NABU-Gruppe Hundsangen) wird als anerkannte Naturschutzverband an den im § 63 BNatSchG genannten Verfahren beteiligt. Für die Bearbeitung der Verfahren suchen wir dazu noch engagierte und motivierte Personen, die im Rahmen der Verfahren ihre Stellungnahme abgeben. Wenn Sie Interesse haben, bei dieser wichtigen Aufgabe mitzuwirken, melden Sie sich bitte per E-Mail an: NABU.Hundsangen@NABU-RLP.de