Junge Fledermäuse in Not - NABU-Fledermaushotline für Batman-Findlinge

Junge Zwergfledermäuse (Foto: Marcel Weidenfeller)
Junge Zwergfledermäuse (Foto: Marcel Weidenfeller)

Mit der Geburt der Jungen in den ersten Julitagen beginnt für Fledermaus-Mütter in ihren Sommerquartieren, den „Wochenstuben“, eine aufregende Zeit. Wegen des kalten Frühjahres kommen die Jungen in diesem Jahr im Schnitt etwa drei Wochen später zur Welt als sonst. Bis zur Selbständigkeit der Jungtiere Ende August müssen sich die Fledermausmütter nun intensiv um ihren Nachwuchs kümmern. Dabei kommt es immer wieder vor, dass einzelne Jungtiere verwaisen, abstürzen oder geschwächt am Boden liegen. „Ohne die Hilfe der Menschen können solche Fledermaus-Findlinge nicht überleben“, erklärt Petra Gatz, Fledermausexpertin des NABU Hessen. Am häufigsten träfen Menschen auf Zwergfledermäuse, die ihre Quartiere überwiegend an Gebäuden eingerichtet haben. Eine erwachsene Zwergfledermaus wiege fünf Gramm und sei gerade einmal daumengroß. Neugeborene Zwergfledermäuse seien in etwa so groß wie ein Gummibärchen. „Fledermäuse sind für den Menschen völlig ungefährlich. Als flinke Nachtjäger stehen ausschließlich Insekten und Spinnentiere auf ihren Speiseplan“, so Gatz. Wer einem Fledermaus-Findling helfen wolle, solle sich auf „Erste-Hilfe-Maßnahmen“ beschränken und die weitere Betreuung fachkundigen Fledermaus-Experten in die Hand geben. „Überall in Hessen stehen NABU-Fledermausexperten bereit, sich der Findlinge anzunehmen und sie fachgerecht wieder hochzupäppeln“, erläutert Gatz. Sie sorgten dafür, dass das Pflegetier wieder möglichst rasch in Freiheit gelassen werde. Als „Erste-Hilfe-Maßnahmen“ für Fledermaus-Findlinge empfiehlt Gatz, die Tiere möglichst mit dünnen Handschuhen oder einem weichen Tuch vorsichtig aufzunehmen und in eine Schachtel mit Luftlöchern zu setzen. Die Luftlöcher sollten sehr klein und die Schachtel bis auf die Luftlöcher gut und dicht verschlossen sein, da Fledermäuse wahre Ausbruchskünstler seien. In die Schachtel sollte man ein kleines weiches Tuch – z.B. Küchenrolle – als Versteckmöglichkeit und ein flaches Behältnis mit etwas Wasser legen. Hierzu eigne sich ein Deckel von einem Marmeladenglas sehr gut. Anschließend sollte die Schachtel an einen kühlen, katzensicheren Ort gestellt werden. Weitere Maßnahmen, so Gatz, sollten dann von fachkundigen Personen durchgeführt werden. Denn nun gehe es darum, zu beurteilen in welchem Zustand sich der Findling befinde, ob es ein Jungtier sei, das noch gesäugt werde, oder ob es eventuell Verletzungen aufweise. Anschließend müsse entschieden werden, wie der Fledermaus am besten zu helfen sei. Wer einen Fledermaus-Findling aufliest, kann sich an die Fledermaushotline beim NABU Hessen wenden. Unter der Fledermaus-Hotline 01577-4153954 werden regionale Ansprechpartner und Experten der NABU-Landesarbeitsgruppe Fledermausschutz vermittelt und alle Fragen rund um Fledermäuse beantwortet. *Für Rückfragen:* Petra Gatz Fledermausexpertin Tel.: 06441-67904-25 Fledermaus-Hotline: 01577-415 39 54