Auf das Bild klicken und Sie werden zu unserer NABU on Tour 2023 Seite weitergeleitet.
Fotos: Marcel Weidenfeller
Weltersburg - Am Sonntag, den 30. April hieß es für Vogelfreunde*innen des NABU Hundsangen früh aufstehen. Bei hervorragendem Vogelbeobachtungs-Wetter nahmen über 30 Interessierte teil um den Vogelstimmen zu lauschen. Der Rundgang mit dem Naturkundler und Vogelexperte Georg Fahl aus Meudt-Eisen führte diesmal durch die Feldflur das idyllisch gelegenen Dorfes Welters-burg. Weiter ging es ein kurzes Teilstück durch den Ort und um den Burgberg wieder ins Dorf zurück. Hier erwartete die Teilnehmer*innen ein üppiger Frühstückstisch. 45 Vogelarten, darunter auch immer seltener werdende Arten, wie der Gartenrotschwanz und das Braunkehlchen, waren bei bestem Beobachtungslicht im Spektiv in voller Größe zu sehen.
Der NABU Hundsangen zeigte auf dieser erlebnisreichen Exkursion die rufenden Dorf-, Feld- und Waldvögel von den Tauben bis zu den leider immer weniger werdenden Schwalben und Feldsperlingen. Die morgendliche Stimmenvielfalt galt den Grasmücken, Bachstelzen und Grünfinken. Auffallend waren hier die vielen anzutreffenden Ringeltauben und Hausrotschwänze, die auf manch einem Hausdach gurrten oder ihr Liedchen sangen. Nach Verlassen des Treffpunktes, wo Marcel Weidenfeller vom NABU Hundsangen die Teilnehmer*innen und den Referenten begrüßte, ging es in das Feldgebiet unterhalb des Dorfes. Dort konnte mit viel Glück der Vogel des Jahres 2023, ein singendes Braunkehlchen, entdeckt werden. Auf dem weiteren Verlauf des Rundganges durch das Dorf und auf eine Basaltkuppe, dem Burgberg, wurden viele weitere Arten wie Rotkehlchen, Grünspecht, Sperber, Kolkrabe, Mehlschwalbe und der seltene Gartenrotschwanz gehört und beobachtet. Auch das phantastische Wetter sorgte dafür, dass sich viele Vogelarten zeigten und ihre Lieder zum Besten gaben. So durften am Ende der Wanderung die Teilnehmenden auch noch einem spektakulären Vogelzug beiwohnen, als sich knapp 50 Rotmilane vor ihren Augen im Himmel „hochschraubten“. Ein Exkursionsteilnehmer faste das erlebte in einem Satz zusammen: „ Das ist ja hier wie ein Vogelzug bei Gibraltar“
Die Führung endete mit 31 begeisterten Vogelbeobachter*innen und einer Bilanz von 45 Vogelarten die frühmorgendlich beobachtet werden konnte. Am Ende der Veranstaltung dankten die Anwesenden Georg Fahl für die wie immer sehr gelungene und informative Führung, der Familie Wagner für die Nutzung der tollen Räumlichkeiten sowie unseren Mitgliedern Barbara Rausch und Erik Berkhout für das leckere und reichhaltige Frühstücksbuffet, welches in einem liebevoll hergerichteten Raum des Reifenberger Schlösschen am Ortsrand von Weltersburg gereicht wurde.
(Fotos: Marcel Weidenfeller)
Unterstützen Sie die Naturschutzarbeit des NABU Hundsangen vor Ort,
ganz einfach beim Onlineshoppen und kostenlos für Sie mit Gooding, oder direkt über Gooding spenden (Mit Spendenbescheinigung, steuerlich absetzbar, sichere Datenübertragung). Es geht ganz einfach, direkt auf die Gooding Anzeige auf der rechten Seite klicken. Weitere Infos zu Gooding und unseren Projekten finden Sie in der linken Spalte unter der Rubrik „Mit Godding spenden“
Fast 135.000 Menschen haben bei der Wahl zum Vogel des Jahres mitgemacht – und dabei am häufigsten das Braunkehlchen gewählt. Feldsperling, Neuntöter, Trauerschnäpper und das Teichhuhn hatten das Nachsehen.
Hundsangen - Stellen Sie sich vor, sie könnten sich nur von einem einzigen Lebensmittel ernähren, das es nur an wenigen Orten gibt. Auch schlafen, eine Familie gründen und Ihre Kinder großziehen könnten Sie nur dort. Für den Winter müssten Sie jedes Jahr umziehen, weil Ihre Nahrung nicht verfügbar ist. Ins Winterquartier kämen Sie aber nur, wenn Sie zufällig auf die Gastwirt*innen treffen. Ganz schön eingeschränkt, oder?
(Foto: Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling - Marcel Weidenfeller)
So geht es den beiden Schmetterlingsarten Heller und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, deren Überleben an das Vorkommen gleich mehrerer Wirtsarten gebunden ist. Der Große Wiesenknopf (Blume des Jahres 2021) bietet den erwachsenen Faltern Nahrung sowie einen Ruhe-, Paarungs- und Eiablageplatz und auch die Raupen ernähren sich in den ersten Wochen ausschließlich von der Blüte des Wiesenknopfs. Später ziehen die Raupen zur Überwinterung in ein Ameisennest um, müssen dafür aber erst einmal von bestimmten Ameisen gefunden werden. Da die Wiesenknopf-Bestände zurückgehen, nicht zur rechten Zeit blühen oder die richtigen Ameisen nicht (mehr) vorkommen, ist das Überleben der beiden Falterarten gefährdet.
Um dem entgegenzuwirken, haben der NABU Hundsangen und die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) am vergangenen Freitag gemeinsam eine Pflanzaktion durchgeführt. In Hundsangen konnte der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling im letzten Sommer auf einer Fläche mit geringem Wiesenknopf-Bestand nachgewiesen werden, weshalb die Pflanzen-Population durch die Aktion von NABU und SNU gestärkt wurde. 11 Freiwillige, ausgerüstet mit Setzlingen, Pflanzmessern und Gießkannen, konnten innerhalb von 1,5 Stunden ca. 70 Pflanzen in die Erde bringen.
Marcel Weidenfeller, Vorsitzender der NABU Gruppe Hundsangen und Eigentümer der bepflanzten Fläche ist begeistert: „Trotz meiner schon über 30-jährigen Arbeit für den NABU hier vor Ort, freue ich mich bei jeder Aktion aufs Neue, wenn wir etwas für die Natur erreichen können.“ und weiter „Da ist es für mich selbstverständlich, dass ich auch ganz persönlich mit meiner Fläche einen Beitrag für die Artenvielfalt leiste.“ Die Fläche wurde bereits in den vergangenen Jahren vom NABU zu einem Mosaik verschiedener Kleinstlebensräume für Arten wie Wildbienen und Amphibien eingerichtet.
Organisiert wurde die Aktion vom Artenschutzprojekt Wiesenknopf-Ameisenbläulinge der SNU. Das Projekt ist seit 2020 in den Landkreisen Ahrweiler, Altenkirchen, Neuwied und im Westerwaldkreis aktiv um die gefährdeten Falter ausfindig zu machen und ihre Lebensumstände zu verbessern. Dabei liegt ein Schwerpunkt des Projektes auf der Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft.
„Ohne die Unterstützung der Landwirtschaft könnten wir das Projekt nicht durchführen. Wir sind sehr dankbar, dass wir einige Landwirt*innen für das Projekt gewinnen konnten.“ so Leah Nebel, Projektleitung des Artenschutzprojektes. Die Landwirt*innen passen dabei ihre Flächennutzung so an, dass die Schmetterlingspopulationen überleben können. Dafür nehmen sie Nutzungseinschränkungen in Kauf, die über Projektmittel finanziell ausgeglichen werden. „Wir wissen, dass wir mit unseren Einschränkungen viel verlangen. Daher sind besonders kleine Flächen wichtig, die oft einfacher erübrigt werden können.“ führt Nebel aus. Da die Schmetterlinge auch auf kleinen Flächen gute Populationen bilden können, reichen bereits Randstreifen, kleinere ungenutzte oder weniger ertragreiche Bereiche aus. Hauptsache der Große Wiesenknopf und die Ameisen sind ausreichend vorhanden. So wie jetzt auch auf der Fläche bei Hundsangen, die mit knapp 5.000 m² zu den größeren Flächen im Projekt gehört. „Wenn die neuen Pflanzen in den kommenden Jahren blühen, kann die Fläche mehr Schmetterlingen einen Lebensraum bieten. Und auch andere Insektenarten können von dem zusätzlichen Nahrungsangebot profitieren.“ freut sich Linda Müller, ebenfalls Mitarbeiterin im Artenschutzprojekt der SNU.
Wer jetzt Lust bekommen hat, die Schmetterlinge und ihre Wirtspflanze in echt zu sehen, kann an einer der geplanten Projektveranstaltungen teilnehmen oder im Herbst beim Pflanzen oder Saatgut sammeln helfen: https://snu.rlp.de/de/projekte/wiesenknopf-ameisenblaeulinge/snu-eigenprojekt/news/
Besonders während des Frühjahrs und des Sommers erreichen uns immer wieder Meldungen und Hilferufe zu verletzten Tieren oder scheinbar verwaisten jungen Vögeln oder Säugetieren. Trifft man auf ein auf den ersten Blick hilfsbedürftiges Tier, gibt es einiges zu beachten.
Haben Sie einen verletzten Vogel gefunden, dann nehmen Sie diesen vorsichtig auf und bringen ihn in einer mit einem Handtuch gepolsterten Kiste mit Luftlöchern oder ähnlichem unter. Sie können ihm auch etwas Wasser dazu stellen. Kontaktieren Sie eine Wildtierpflegestation oder einen Tierarzt, der auch Wildtiere versorgt. Natürlich können Sie auch bei der NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald/ unserer NABU-Gruppe geeignete Ansprechpartner in Erfahrung bringen. Bei verletzten Greifvögeln oder Situationen, in denen Sie sich in Gefahr bringen könnten, schätzen Sie die Lage bitte umsichtig ein und erkundigen sich bei uns nach dem weiteren Vorgehen.
NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald
z. Zt. nicht besetzt, Weiterleitung nach Mainz
Alte Schule/Hauptstraße 5
56412 Holler
Tel.: 02602/970133
Für die AKTIVEN im NABU Hundsangen gibt es auf SIGNAL den Social Media Kanal "NABU Hundsangen aktiv"
Haben Sie Interesse in die Gruppe aufgenommen zu werden, dann schreiben
Sie uns an, wir freuen uns auf Sie! Wenn Sie Neumitglied sind, es werden wollen oder jetzt Lust auf eine aktive Mitarbeit beim NABU Hundsangen bekommen haben, wenden Sie sich bitte an Marcel Weidenfeller unter NABU.Hundsangen@NABU-RLP.de.
Der Naturschutzbund Deutschlend e.V. (NABU) (im Gebiet der VG Wallmerod vertreten durch die NABU-Gruppe Hundsangen) wird als anerkannte Naturschutzverband an den im § 63 BNatSchG genannten Verfahren beteiligt. Für die Bearbeitung der Verfahren suchen wir dazu noch engagierte und motivierte Personen, die im Rahmen der Verfahren ihre Stellungnahme abgeben. Wenn Sie Interesse haben, bei dieser wichtigen Aufgabe mitzuwirken, melden Sie sich bitte per E-Mail an: NABU.Hundsangen@NABU-RLP.de