Boden, Montag 30.12.2019
Bei schönem, kalten und doch sonnigen Winterwetter fanden sich um 10 Uhr an der Ahrbachhalle 50 interessierte Teilnehmer ein. Gerhard Thome aus Boden, der den Themenweg Ton entwickelt, dokumentiert und erwanderbar gemacht hat, führte die Gruppe in einer kurzweiligen und informativen Tour über "das weiße Gold des Westerwaldes" von Boden über Niederahr zurück nach Boden wo die Tour bei einem leckeren Essen in der Gaststätte Tante Anna endete. Aufgrund der hervorragend beschilderten Wege (blauer und roter Tonweg) mit seinen vielen Infotafeln hat jeder die Möglichkeit, diesen Themenweg Ton selbst zu begehen und sich ganz in Ruhe zu informieren.
Fotos: Martin Dietz
Passend zur Adventszeit fand in Hundsangen eine Waldweihnacht für Tiere statt, zu der die Ortsgruppe NABU Hundsangen zusammen mit der Will und Liselott Masgeik-Stiftung aus Molsberg eingeladen hatte. Begrüßt vom stellvertretenden Vorsitzenden Marcel Weidenfeller des NABU Hundsangen und geleitet vom Naturschutz-referenten der Stiftung Philipp Schiefenhövel machten sich über 50 junge und erwachsene Besucher auf den Weg zum Lagerfeuerplatz am Ölberg oberhalb von Hundsangen, um einen besinnlichen Nachmittag im Wald zu verbringen. Auf dem Weg zum Lagerfeuerplatz entdeckte die Gruppe ein Fuchsbau sowie ein paar Fraßspuren von Rehen und mit den Beobachtungen von verschiedenen Vögeln, wie Grünspecht, Ringeltaube, Amsel und Co stimmte Philipp Schiefenhövel die Teilnehmer auf die Waldweihnacht für die Tiere des Waldes ein. Auf einer Streuobstwiese sangen die Teilnehmer das Lied der „Zwei kleinen Wölfe, die im Wald spazieren gehen!“ als Kanon, womit ein weiterer möglicher Waldbewohner besungen wurde. Am Lagerfeuerplatz angekommen wurde den Tieren des Waldes ein Weihnachtsbaum mit Hirse, Apfelringen, Möhren, Walnüssen und Fettfutter geschmückt. Der Baum soll bis zum Ende des Jahres stehen bleiben, so dass die Tiere sich in Ruhe an den Leckereien bedienen können. Im Hintergrund des Baumes loderte bereits das große Lagerfeuer, in dem der Naturschutzreferent die Bratäpfel gab, bevor er sich mit der Gruppe zu einer kleinen Erzählung rund um den Grillplatz aufmachte. Unter großen Rotbuchen las er den Teilnehmern bei Kerzenschein die Geschichte von „Wanja“ vor, „bei dem es in der Nacht klopfte“. Zurück am Grillplatz wurde der Nachmittag schließlich bei einem warmen Apfelsaft und selbst gemachten Stockbrot beendet. Es war ein schöner und gemütlicher Nachmittag mitten in der Natur, für den sich die Teilnehmer beim NABU und der Stiftung für die tolle Organisation und Durchführung der besinnlichen Waldweihnacht für die Tiere bedankten.
(Philipp Schiefenhövel, Will und Lieselott Masgeik-Stiftung)
Fotos: Martin Dietz
Veranstalter: NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald in Zusammenarbeit mit Greenpeace e.V.
Leitung: Naturfotograf Markus Mauthe
Veranstaltungsort: 56581 Kurtscheid, Wiedhöhenhalle, Schulstraße
Teilnahmebeitrag: kostenfrei, über eine Spende freuen wir uns sehr.
Info: NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald, 02602-970133, info@nabu-westerwald.de
Seit 30 Jahren bereist der Naturfotograf Markus Mauthe die letzten Winkel der Erde fernab bekannter Reiserouten. Für sein neues Projekt machte er sich auf die Suche nach Menschen, die abseits unserer modernen Welt noch nahe an den Wurzeln ihrer indigenen Kulturen leben. Das Ergebnis dieser Expeditionen ist eine einzigartige multimediale Live-Show mit packenden Bildern, die einen spannenden Ausschnitt der kulturellen und ökologischen Vielfalt unseres Planeten zeigt.
Nach dem Beschluss des Vorstandes der NABU Gruppe Hundsangen, eine Wiesenfläche in der Gemarkung
Hundsangen ökologisch aufzuwerten und nach Bekanntgabe der Zusage zur Förderung dieses Projektes
durch die SGD Nord - Aktion Grün -, soll nun die erste Maßnahme auf dieser Fläche umgesetzt werden.
Dazu laden wir alle tatkräftigen Helferinnen und Helfer recht herzlich ein, uns beim Weidezaunbau zu
unterstützen.
Wir treffen uns zur Vorbereitung der Eichenpfosten, bohren der Löcher und setzen der Pfähle am kommenden
- Freitag, den 25.10.2019 um 15:00 Uhr und am
- Samstag, den 26.10.2019 um 9:00 Uhr jeweils an der Wiesenfläche.
Den Treffpunk entnehmen Sie bitte der abgebildeten Karte.
Wiesensee am 6.10.2019
Leitung: Georg Fahl, Meudt-Eisen (in Zusammenarbeit mit NABU und GNOR)
Weltweit zieht im Herbst und Frühjahr ein Teil der Vögel in südliche Gefilde und im Frühjahr,wenn es wieder wärmer wird, kommen sie zur Brut in geeignete Lebensräume zurück.
Ganz bekannt sind hier unsere Weiß- und Schwarzstörche, die vielfach sogar in Folgejahrenmit der Partnerin im gleichen Nest brüten. Das haben erst die Beringungen von Vogelkundlern gezeigt.
Der Referent der am 06.10. durchgeführten Zugvogelexkursion Georg Fahl aus Meudt-Eisen, beringt an geeigneten Stellen im Westerwald über viele Jahrzehnte Zugvögel. Die Daten der Beringungen und Wiederfunde werden an Vogelschutz-Institute weitergeleitet. Hat man nun Wiederfunde beringter Vögel aus mehreren Jahren und Ländern, so kann man die Zugwege dieser Arten auswerten. Damit befassen sich Ornithologen u.a. an Universitäten oder Vogelschutzstationen weltweit. Ganz bekannt sind bei uns die Vogelschutzstationen an der Nordsee oder auf Helgoland. Der Vogelzug befasst sich aber nicht nur mit den Meeres-, Küsten- oder Feuchtwiesen-Vogelarten, sondern auch mit anderen Arten.
Im Westerwald sind v.a. die Westerwälder Seenplatte, der Wiesensee oder dieKrombachtalsperre als Rastgebiete bedeutsam. Der Wiesensee bei Westerburg ist bekannt für viele durchziehende Vogelarten. Top Zug- oder Rast- Gebiete sind aufgrund ihrer Größe Gewässer mit geringer Tiefe, da sie hier auch die Möglichkeit der Übernachtung für Schreitvögel wie Kraniche und Reiher bieten.
Der Durchzug beginnt vor allem im Oktober und der Rückzug wieder ab März und April, je nach Wetterlage und Vogelart.
Viele Naturschutzorganisationen engagieren sich für den Vogelschutz und hier insbesondere auch für weit ziehende auch nordische Arten. Besonders bekannt sind Gänse, Enten, Kraniche oder Limikolen (Feuchtwiesenvögel).
Um diese Zugvögel zu erhalten ist es erforderlich Rast- und Ruhegebiete anzulegen, zu schützen und die Jagd für einen Teil von Arten einzuschränken oder auch ganz auszuschließen. Die Naturschutzverwaltung, der NABU, BUND, WWF und die GNOR versuchen daher Teile der Landschaften mit besonderer Bedeutung für Zugvögel zu sichern und zu erhalten, d.h. deren Bewirtschaftung in bestimmten Monaten einzuschränken oder auszuschließen.
Der Wiesensee war bis vor 40 Jahren ein Feuchtwiesengebiet mit Bruten von Bekassine, Braunkehlchen, Wiesenpieper und Wachtelkönig. Mit Aufstauung zu einem Freizeitsee ist der größte Teil der naturschutzwürdigen Fauna und Flora nur noch an Randzonen erhalten geblieben.
In der Mediathek kann man sich den Sendebericht des SWR zur Zugvogelexkursion des NABU unter SWR Aktuell vom 06.10.2019 – Vogelzug und Klimawandel – anschauen.
Fotos: Peter Fasel
Hundsangen - Freitag, 20.09.2019
Wie jedes Jahr fangen wir rechtzeitig an, die Ideen und Vorschläge für das neue Veranstaltungsprogramm 2020 zu sammeln und diese in einer Besprechung gemeinsam für das nächste Jahr zu planen. Dabei schauen wir auch, dass Vorträge und Exkursionen ausgewogen sind sowie interessante und informative Themen aufgegriffen werden. Natürlich gehören ein paar Dauerbrenner immer wieder ins Programm, wie z.B. die Obstbaumschnittkurse, NABU on Tour und auch nötige Arbeitseinsätze wie z.B. zur Nistkastenpflege. Nun beginnt die eigentliche Arbeit, die von uns gewünschten Termine mit den Referenten und Verantwortlichen vor Ort zu klären und festzuzurren. Viel Zeit bleibt nicht, weil die Gestaltung und die Erstellung des Jahresprogramms auch noch einige Zeit mit allen Korrekturphasen in Anspruch nimmt. Mitte Dezember muss die fertige Datei wegen den Ferien und Feiertagen schon in den Druck gehen, damit wir es zum Jahresbeginn auch schon an Sie verteilen können. Parallel müssen die Daten noch aufbereitet werden damit sie im Kalender des NABU Bundesverbandes deutschlandweit bzw. überregional für alle zugänglich sind. Weiterhin müssen die Daten auch noch für die Internetseite erstellt werden um Sie auch wieder rechtzeitig in digitaler Forma auf unsere Veranstaltungen aufmerksam machen zu können. Freuen Sie sich mit uns auf ein tolles neues Veranstaltungsprogramm des NABU Hundsangen mit diversen Gemeinschaftsveranstaltungen für das Jahr 2020.
Hambacher Forst / Schloss Drachenfels, Königswinter - Samstag, 7.9.2019
Die NABU Gruppe Hundsangen veranstaltete im Rahmen von „NABU on Tour“ am 7. September einen Ausflug zum Braunkohlerevier Hambacher Forst bei Morschenich und zum „Museum zur Geschichte des
Naturschutzes“ im Schloss Drachenburg in Königswinter.
Mit vollbesetztem Bus und guter Stimmung ging es zunächst zum Hambacher Forst.
Vor Ort wurde die Reisegruppe von Herrn Zobel (einem erfahrenen und engagierten Naturführer) empfangen, der uns in einer 2stündigen Exkursion durch den Hambach Wald führte. Dort konnten die
Teilnehmer abseits von den durch Bagger erstellten Schotterwegen die noch intakten Waldbereiche erleben. Aber auch sehen, wie sich durch den fortschreitenden Tageabbau und die damit verbundene
Grundwasser-absenkung die Vegetation verändert und Bäume bereits absterben. Viele Informa-tionen über die zahlreichen Aktionen, Demo´s und Aktivitäten der Aktivisten vor Ort wurden den Besuchern
aus erster Hand mitgeteilt. Die Gruppe erfuhr, wie Aktivisten in den Baumhäusern leben und durch deren dauernde Präsenz das öffentliche Interesse für den Erhalt des Waldes aufrechterhalten wird.
Und nicht nur die Natur leidet durch den gigantischen Tageabbau, sondern auch die Bevölkerung in den angrenzenden Dörfern, wie man durch den hohen Häuser-Leerstand in Morschenich erschreckend
feststellen konnte.
Danach ging es weiter nach Königswinter, wo die Reisegruppe vom Bus auf die historische Drachenfelsbahn umstieg. Die abenteuerliche Fahrt mit der ältesten Zahnradbahn Deutschlands (Erbaut 1883,
damals noch mit einer Dampflok) brachte alle Besucher auf einmal steil bergauf zur Mittelstation Schloss Drachenburg.
Im Schloss besichtige die Gruppe unter fachkundiger Führung das „Museum zur Geschichte des Naturschutzes“, sowie das Schloss selbst. Im Museum, dass sich im Wagenhaus des Schlosses befindet,
begaben sich die Besucher auf eine Entdeckungsreise durch die facettenreiche Geschichte des Naturschutzes. Am Drachenfels stand die Wiege des Naturschutzes, denn dort stellte der Staat 1836
erstmals ein Gebiet unter Schutz um zu verhindern, dass die Natur des Sieben-gebirges durch Steinbrüche verschandelt wird. Zahlreiche Exponate, wie ein Damenhut mit exotische Vogelfedern erzählen
von Konflikten, Kampagnen und Vorkämpfern des Naturschutzes. Man erfuhr die spannende Geschichtsentwicklung, von den Naturschützerinnen und Naturschützern von damals, die nur einzelne Bäume, oder
kleine Flächen versuchten zu erhalten, hin bis heute, wo der Naturschutz nun ganze Landschaften, Tier- und Pflanzenarten im Blick hat.
Abgerundet wurde die Führung durch eine kurzweilige Besichtigung der Schlossräume. Das Schloss Drachenburg wurde in Jahr 1883 von Baron Stephan von Sarter in einer Stilmischung aus Villa, Burg
und Schloss erbaut, aber nie bewohnt. Durch die Jahrzehnte wurde das Schloss vielfältig genutzt, bis es ab 1960 für 10 Jahre leer stand und zusehends verfiel. 1971 erwarb der Textilkaufmann Paul
Spinat das Schloss, verhinderte durch Renovierungen den Abriss und machte es anschließend einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Heute gehört das denkmal-geschützte Schloss nach weiteren
Sanierungen und Restaurierungen der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege.
Gegen Abend kehrte die Reisegesellschaft zum Abschluss noch in das „Altes Fährhaus“ ein, wo in geselliger Runde, bei kühlen Getränken und leckerem Essen ein schöner Ausflugstag zu Ende
ging.
Bereichert durch eigene Beobachtungen und vielen neuen Erkenntnissen aus den Vorträgen kehrte die „NABU on Tour“ Reisegruppe am späten Abend wieder nach Hause zurück.
Fotos: Marcel Weidenfeller
Kürzlich hatten der NABU Hundsangen zusammen mit der Will und Liselott Masgeik-Stiftung aus Molsberg zu einem ausführlichen Obstbaumschnittkurs nach Herschbach (OWW) eingeladen, der bei insgesamt 37 Teilnehmern auf großes Interesse stieß. Nach der Begrüßung wurden zunächst die theoretischen Hintergründe zum Obstbaumschnitt von den beiden Referenten Marcel Weidenfeller (NABU Hundsangen) und Dipl.-Biol. Philipp Schiefenhövel (Masgeik-Stiftung) erläutert. So erfuhren die Teilnehmer, wie die heutigen Streuobstsorten entstanden. Die verschiedenen Epochen des Streuobstanbaus mit der Blütezeit im 19 Jahrhundert und den Rückgängen seit Mitte des 20 Jahrhunderts wurden thematisiert. Die enorme Artenvielfalt der Streuobstwiesen wurde in zahlreichen Fotos von Tieren, Pflanzen und Obstsorten demonstriert. Weiter gingen die Referenten auf die verschiedenen Knospenformen von Obstgehölzen sowie deren Kronenformen ein und demonstrierte an mitgebrachten Zweigen von Apfel, Birne, Zwetschge, Walnuss, Mirabelle und Co, was beim Schnitt der verschiedenen Streuobstarten und zwischen Kern- und Steinobst zu beachten ist. So tragen die meisten Sorten von Sauerkirsche und Pfirsich z.B. nur am einjährigen Holz auch Früchte, was man bei der Pflege und dem Schnitt der Gehölze beachten muss. Nach einer ausgiebigen Mittagspause in der Bäckerei Hofmann wurde das soeben erworbene Wissen dann durch den Schnitt junger und alter Obstbäume am Ortsrand von Herschbach umgesetzt. Wie im Theorieteil nahmen der Pflanz- der Erziehungs- und der sogenannte Verjüngungsschnitts einen wichtigen Platz im Kursprogramm ein. Durch die aktive Beteiligung aller Teilnehmer konnten eine Menge praktischer Tipps und viele interessante Informationen rund um den Obstbaumschnitt gesammelt und mit nach Hause in den eigenen Garten genommen werden. Die frühlingshaften Temperaturen, hunderte ziehende Kraniche und toller Sonnenschein rundeten das Programm der beiden Naturschutzorganisationen erfolgreich ab.
Text und Fotos: Marcel Weidefeller
Wallmerod, Sitzungssaal der Verbandsgemeinde
Vegane Ernährung - das hört sich doch keiner an, ja vielleicht in Köln aber nicht im Westerwald, in unserer Verbandsgemeinde ?! Das waren die Einwände bei der Jahresplanung am Fr 21. September 2018 für das Veranstaltungsprogramm in 2019. Aber ein Versuch war es ja Wert, schließlich ging es um die Auswirkungen auf unsere Ressourcen und die Umwelt - nicht jemanden zum Vegetarier oder Veganer zu vergewaltigen.
Nun war die Überraschung groß, 50 Teilnehmer haben den Sitzungsaal gefüllt und hörten interessiert dem Vortrag von Luca Rausch zu. Gebürtiger Hundsänger und lebt in Köln, seit 5 Jahren vegan nach dem er ein Video von Peta gesehen hat. Von da aus war es aus mit XXL-Schnitzel & Co. Seine Erlebnisse und die unterschiedlichen Gerichte die er gesehen und gegessen hat dokumentierte er nicht nur mit Bildern sondern mit Hintergrundinformationen aus Studien. Er ging auf die Zusatzpräparate genau so ein, wie auf die verstecken tierischen Produkte wie sie z.B. bei der Limonadenherstellung eingesetzt werden z.B. durch Fischblasen im Produktionsprozess. Oder wussten Sie, dass für 1kg Rindfleisch über 15.000 Liter Wasser benötigt werden. Warum wollen wir die Umwelt schonen - wenn die Industrie die vegetarischen und veganen Produkte in Kunststoffverpackungen verkauft? Nach dem Vortrag stellte er sich den kritischen Fragen der Zuhörer die weit über das Vegane hinaus gingen. Es gab Fragen dazu, ob Pflanzen nicht doch Empfindungen und Gefühle haben (ein Grund bei den Tieren warum viele Veganer werden) oder Kartoffeln mit ihrem Lectin doch auch unseren Darm angreifen, das es aus der Natur einen Grund gibt, dass Trauben Kerne haben und wir kernlose Trauben bevorzugen.
Zwischendurch wurden vegane Speisen durch die Reihen gereicht was Luca und seine Mutter vorbereitet hatten. Nach dem Vortrag wurde das "Vegane Buffet" eröffnet und jeder konnte probieren. Die leeren Teller und Schalen sprachen für sich. Ein gelungener Abend und ein erfolgreiches Experiment mit diesem Vortrag, zu zeigen, das Umwelt und Naturschutz nicht nur draußen vor der Tür - sondern auch bei uns drinnen stattfindet. Das kann man auch zweideutig auslegen, drinnen im Haus und "drinnen" bei uns im Kopf.
Text/Fotos: Martin Dietz
Es ist zwar schon 5 Monate her, aber vielleicht erinnern sich noch einige an unseren Ausflug zum Solawi-Sonnenhof auf unserer NABU on Tour 2018 Fahrt. Falk vom Sonnenhof hat uns mitgeteilt, dass nach fast einjähriger Dreharbeit auf dem Hof und im Dorf der Film "Der Traum vom Biodorf" nun fertig wurde, ein Film von Uli Pförtner. Die Ausstrahlung im hr-Fernsehen war bereits am 22.1.2019. Unten stehender Link/Button leitet Sie zu diesem Beitrag weiter und Sie können ihn in Ruhe genießen.
Viel Glück und Erfolg bei diesem Projekt wünscht weiterhin,
der NABU Hundsangen.
Fotos: Martin Dietz
Mit über 30 Teilnehmern/innen fand die erste Veranstaltung des NABU Hundsangen in diesem Jahr statt. Ein Vortrag über ein Naturparadies wie es entstehen kann, wenn der Barunkohletagebau eingestellt wird. Sicherlich auch interessant in Zeiten des Hambacher Forstes oder für die Tongruben in Westerwald. Projektleiter Stefan Röhrscheid führte in seinem kurzweiligen und informativem Vortrag durch die Entstehungsgeschichte von Grünhaus, ein Projekt der NABU-Stiftung. Es führte und führt immer noch ein langer Weg mit vielen Hürden, um aus einer Mondlandschaft ein Naturparadies entstehen zu lassen. Noch ist erst ein Teil des Gesamtprojektes so weit umgesetzt, dass es inzwischen auch für die Besucher auf eigne Faust erkundet werden kann. Inzwischen genießt das Naturparadies auch den Schutzstatus eines europäischen Vogelschutzgebietes. An diesem Projekt können sich alle beteiligen in dem Sie z.B. eine Patenschaft für ein Stück Wildnis übernehmen. Lesen sie die weiteren Kurzinfos nach der Bildergalerie.
Mit dem fast 2.000 Hektar großen Naturparadies Grünhaus ermöglichen wir in der Niederlausitz eine einzigartige Wildnisentwicklung im Zeitraffer. Über 3.000 Arten bietet das ehemalige Tagebaugebiet bereits eine Heimat, darunter Wiedehopf, Wolf und Kreuzkröte. Die Braunkohle wurde zum Auslöser einer grundlegenden Umgestaltung der Lausitz: Die Kohlebagger fraßen sich durch traditionelle Lausitzer Kulturlandschaft, gingen über Dörfer hinweg und schufen tiefe Löcher, wo einst Hügel und Wälder waren. 110 Quadratkilometer Kulturlandschaft wurden seit 1840 im Raum Lauchhammer - Finsterwalde abgebaggert und umgelagert. Doch was auf den ersten Blick wie die Entstehung einer lebensfeindlichen Mondlandschaft aussieht, entpuppt sich auf den zweiten Blick als eine einmalige Chance für die Natur.
Denn in den stillgelegten Tagebauen bei Lauchhammer finden viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten Lebensbedingungen, die in der sonst stark besiedelten Kulturlandschaft rar geworden sind. Die
riesigen Abraumkippen werden durch keine Straßen zerschnitten. Die Kippenböden sind nährstoff- und schadstoffarm, wie es in Deutschland nur noch ganz selten anzutreffen ist.
Faszinierend ist die hohe Vielfalt an unterschiedlichsten Standorten, die oft auf kleinstem Raum wechseln. Hier formen noch Naturkräfte wie Wind, Regen und aufsteigendes Grundwasser dynamisch
eine Landschaft, wie dies in der streng reglementierten Kulturlandschaft schon lange nicht mehr erlebbar ist. Viele stark gefährdete Arten finden in der hier entstehenden Landschaft auf
Jahrzehnte hinaus ideale Lebensräume.
Rohrweihen jagen über dem Schilf der sich langsam mit Wasser füllenden Restlöcher. Die Ufer dieser Seen brechen teils steil ab und bieten so Eisvogel, Uferschwalbe und seltenen Hautflüglern gute
Brutplätze. Auf den angrenzenden Flächen können sich natürliche Wälder mit einer hohen Strukturvielfalt entwickeln. Und immer wieder bilden sich durch Wind- und Wassererosion neue Standorte, auf
denen der Zyklus der Lebens erneut beginnen kann.
Nach dem Abzug der Bagger wurde in der Lausitz über die Möglichkeiten zur künftigen Nutzung des Abbaugeländes nachgedacht. Große Flächenanteile wurden für neu zu begründende Wirtschaftswälder und
Landwirtschaftsflächen vorgesehen. Auch auf das Engagement des NABU ist es zurückzuführen, dass bei der Planung der Neugestaltung 15 Prozent der Flächen für eine Nachnutzung durch den Naturschutz
reserviert wurden.
Zwischen 2003 und 2006 hat die NABU-Stiftung im brandenburgischen Teil der Niederlausitz einen Teil dieser wertvollen Bergbaufolgelandschaft in einer Gesamtgröße von rund 1.930 Hektar gekauft.
Die NABU-Stiftung sieht sich hier in ihrer Verantwortung für das nationale Naturerbe und setzt sich für eine schonende Sanierung der ehemaligen Tagebauflächen in Grünhaus ein. Auf diesen Flächen
kann Natur wieder Natur sein, soweit das Auge reicht.
Mit einer Grünhaus-Patenschaft bewahren Sie Ihr ganz eigenes Stück Wildnis im Naturparadies Grünhaus.
Schon 6 Euro im Monat helfen uns, einen Hektar in Grünhaus zu schützen. Dafür nehmen Sie unmittelbar an der Wiederbesiedlung des 2.000 Hektar großen ehemaligen Tagebaugeländes teil.
4. Juni 2018 – Endlich ist es soweit. Nach 15 Jahren können Besucher auf eigene Faust das Niederlausitzer Naturparadies Grünhaus kennenlernen. Jahrelang war das ehemalige Tagebaugebiet bei Finsterwalde für die Öffentlichkeit wegen der Gefahr von Rutschungen und Sackungen gesperrt. Nur im Rahmen von Führungen konnten Naturfreunde das NABU-Schutzgebiet betreten. Nun hat der Bergbausanierer LMBV etwa 230 Hektar freigegeben, so dass Besucher Randbereiche der 2.000 Hektar großen Bergbaufolgelandschaft selbstständig erkunden können. Ende Mai weihte das Projektbüro Grünhaus den neuen Wanderweg mit Infotafeln offiziell ein. Die Aufstellung der Schautafeln erfolgte dank einer Förderung der Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“ sowie in enger Abstimmung mit der LMBV.
Fotos: NABU Netz, Stefan Röhrscheid, Frauke Hennek, Frank Leo
Bei schönem, trockenen Wetter konnten fast 30 Teilnehmer zur Rundwanderung der NABU Hundsangen-Abschlusstour begrüßt werden. Dipl.-Biol. Peter Fasel führte die Gruppe durch das ca. 11.000 qm große Areal auf der 3 km langen Wanderung durch den Wildpark "Tiergarten Weilburg" der vom Forstamt Weilburg betrieben wird. Seine Anfänge waren bereist in 1590 mit der Einführung der Damwildhaltung, ab 1685 wurde es ein herrschafticher Jagdpark durch den Graf Johann Ernst von Nassau-Weilburg. 1732 bekam der Park die 2m hohe Bruchsteinmauer. Nach dem 1916 das Jagdschloss abbrannte, wurde es durch ein Forsthaus ersetzt. 1970 eröffnete dann der Tierpark.
Es können bis zu 20 Tierarten beobachtet werden, wir hatten Glück, unseren Blicken haben sich nur die Wildkatzen und das Steinwild entzogen, wir sind uns sicher, dass sie uns aber gesehen haben. Urweltlich anmutende Wisente und Auerochsen sind darunter, aber auch stattliche Rothirsche, Elche und eine große Braunbärenanlage. Die zwei Bären kamen aus der Tatra und wurden zunächst in einem Zoo aufgezogen, bis sie im Alter von 2 Jahren nach Weilburg kamen. Natürlich fehlen die allseits beliebten Wildschweine ebenso wenig wie Dam - und Sikawild oder Mufflons. Einen Wolf haben wir nur kurz gesehen und der Luchs zog seine Runden. Dafür waren die Fischotter um so lebhafter.
Das High-Light war die Geburt einer kleinen Ziege (Zicklein) die wir mitverfolgen durften. Das in der Natur mit eigenen Augen zu sehen ist noch beeindruckender als im Fernsehen und hat uns alle in seinen Bann gezogen.
Nach diesem rund 3 1/2 stündigen Rundgang konnten wir im "Hessenhaus" in gemütlicher Runde den ereignissreichen Tag mit schmackhaften Gerichten ausklingen lassen. Zur normalen Speisekarte gab es noch besondere Tagesgerichte. Ein gelungener und schöner Abschnluss für das Jahr 2018.
Vielen Dank an alle Teilnehmer des Jahres 2018, wir hoffen, Ihnen auch für 2019 wieder ein attraktives Programm bieten zu können.
Weitere Infos zum Wildpark "Tiergarten Weilburg" unter www.wildpark-weilburg.de
Text / Bilder: Martin Dietz