Wimperntierchen (Ciliat) mit symbiotisch lebenden Zoochlorella-Algen. Mikrofotografie Vergrößerung 400:1 Foto: P. Ahrens
In aquatischen Ökosystemen finden wir eine Vielzahl einzelliger Organismen, die in Symbiosen leben. Solche mutualistischen Beziehungen gibt es z.B. zwischen aquatischen Algen und Ciliaten (Wimpertierchen). Diese Lebensweise wird als mixotroph bezeichnet, da die Ciliaten einerseits aktiv fressen (heterotrophe Ernährung) und andererseits Photosyntheseprodukte von der Alge (autotrophe Lebensweise) erhalten. Im Gegenzug bekommen die Algen Stickstoff und Kohlendioxid von ihrem Wirt.
Der weit überwiegende Teil der globalen Biomasse wird durch autotrophe Organismen gebildet, vor allem Cyanobakterien, Algen und Landpflanzen. Es wird geschätzt, dass Meeresalgen eine extrem große Menge an Kohlenstoff binden. Würde das Phytoplankton der Meere weniger Kohlendioxid zu Biomasse umwandeln, läge die Kohlendioxidkonzentration der Atmosphäre vermutlich bei 565 statt 365 ppm. In den Weltmeeren sinkt abgestorbenes Phytoplankton auf den Meeresgrund und nimmt dabei den zuvor in Oberflächennähe assimilierten Kohlenstoffs mit in die Tiefe und wird dort als abgestorbener Biomasse zur Grundlage eigener Ökosysteme
Nach einer 2018 veröffentlichten Studie des Weizmann Institute of Science (Israel) verteilt sich die Biomasse der Erde wie folgt auf die verschiedenen Lebensformen:
· 82 % Pflanzen
· 13 % Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Einzeller)
· 5 % Tiere (der Mensch macht dabei 0,01 % aus)
Die Rolle der Mikroorganismen als Bestandteil des Ökosystems ist in weiten Teilen noch unerforscht. Man muss aber alleine angesichts der Größenordnung am Anteil der Biomasse von einer erheblichen Bedeutung ausgehen. Das von der Biomasse größte Lebewesen auf der Erde ist vermutlich ein Pilz (Armillaria ostoyae), dessen unterirdisches Mycel sich über 9 Quadratkilometer erstreckt.
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