Foto: Marcel Weidenfeller (Steinkauz), Peter Ahrens (Montage)
Der Steinkauz (Athene noctua) besiedelt ein Landschaftsmosaik, das in Mitteleuropa immer seltener geworden ist. Gezielte Schutzmaßnahmen könnten den Rückgang stoppen. Jedoch hat der Steinkauz bereits viele seiner ursprünglichen Brutgebiete aufgegeben.
Das Gefieder der kurzschwänzigen, kleinen Eule ist auf der Oberseite dunkelbraun und dicht weißlich gefleckt bzw. gebändert. Die Unterseite ist weißlich und breit dunkelbraun gestreift. Über den großen gelben Augen befinden sich schmale weiße Überaugenstreifen. Federohren fehlen ihm. Seine Stirn ist niedrig und flach.
Der Steinkauz ist lebhaft und verfügt über ein relativ breites Rufrepertoire. Er bevorzugt offene, grünlandreiche Landschaften mit ganzjährig kurzer Vegetation. Baumreihen oder Baumgruppen müssen als Höhlen und Rufwarten ebenfalls vorhanden sein. Besonders kopfbaumreiche Wiesen und Weiden sowie Streuobstwiesen bieten ihm gute Lebensbedingungen. Auch in lichten Parks, Dörfern und Steinbrüchen kann er vorkommen. Waldgebiete hingegen meidet er völlig.
Er brütet in Mitteleuropa überwiegend in Baumhöhlen bzw. alten Kopfbäumen. Sein Neststand ist jedoch variabel und kann sich auch an Gebäuden, Bodenhöhlen, Steinmauern oder Felshöhlungen befinden. In Abhängigkeit von der Feldmausdichte legt der Steinkauz Mitte April bis Mitte Mai 6 bis 7 weiße, nahezu kugelige Eier. Nach 22 bis 30 Tagen schlüpfen die Jungen, die anschließend eine Woche lang intensiv gehudert werden. Mit etwa 35 Tagen verlassen die Jungen die Höhle, mit 38 bis 46 Tagen fliegen sie und mit 2 bis 3 Monaten wandern sie aus dem Revier ab. Zweitbruten sind selten.
In Deutschland steht der Steinkauz mit einem Bestand von etwa 6.000 Paaren auf der Roten Liste und gilt als stark gefährdet. Hauptursache für den fortschreitenden Bestandsrückgang des Steinkauzes ist der Verlust an geeignetem Lebensraum - ausgelöst vor allem durch folgende Faktoren:
Rodung von Streuobstwiesen und alten (Kopf-) Bäumen durch Intensivierung der Landbewirtschaftung sowie durch Bauvorhaben in ortsnahen Obstbaumgürteln
Verlust oder Rückgang extensiv genutzter Mähwiesen und Weiden
Sanierung und Modernisierung alter Gemäuer.
Auf diese Faktoren kann man lokal Einfluss nehmen. Ziel der Arbeit des NABU-Hundsangen ist es, durch gezielte Maßnahmen die Lebensbedingungen für den Steinkauz in unserer Region zu verbessern bzw. durch ein umfangreiches Angebot von Brutröhren den Bestand der vorhandenen Population zu sichern und weiter zu entwickeln. Extensiv genutztes Grünland wie Mähwiesen, Streuobstwiesen und Weiden müssen dafür langfristig erhalten werden. Derartige Flächen in der Verbandsgemeinde werden im Rahmen unseres Steinkauzprojektes gepflegt und soweit möglich durch Zukauf im Bestand gesichert. Es ergibt sich hier eine sinnvolle Verbindung zu unserem „Wiesenprojekt“.
Aktuell sind vom NABU Hundsangen ca. 150 Brutröhren montiert, die regelmäßig kontrolliert und gesäubert werden. Die von uns durchgeführte Bestanderfassung dokumentiert sehr gute Erfolge: Beobachtet wird eine stetige Zunahme der Brutpaare, der Aufzucht von Jungvögeln und der Gesamtpopulation.
Interesse ? Nehmen sie Kontakt mit uns auf und werden sie Teil einer lebendigen Gemeinschaft