NABU und NAJU`s Hundsangen  gemeinsam on Tour

 

Naturzentrum Nettersheim - auf den Spuren der Römer, Fossiliensuche und Fossilienpräparation in der Eifel

 

06.09.2025 Nettersheim. Nach 150 Kilometern im Bus war es endlich soweit….von allen schon mit Spannung erwartet sind wir – 15 Kinder mit ihren Eltern und 18 weiteren interessierte Erwachsene - im Naturzentrum Nettersheim in der Eifel angekommen. Nach einer tollen Einführung in die Entstehung und den Betrieb des Naturschutzzentrums durch Wolfgang Düx, dem  wissenschaftlichen Leiter, erkundeten die Erwachsenen zuerst ausgiebig das Naturschutzzentrum, bevor sie nach einer Mittagspause  „Auf den Spuren der Römer“ geführt von Julia Rückert, Mitarbeiterin im Römisch- Germanischen Museums in Köln, wanderten. Dort lernten wir die verschiedenen Ausgrabungsstätten kennen und durften hautnah erleben, wie der Alltag der einstigen Bewohner aussah.

Die NAJU-Gruppe durfte stattdessen Fossilien suchen: Allerdings erst nach einer Einführung, in der wir von unserem Scout, Herrn Müller, wunderbar unterhaltsam in die Welt der Eifelfossilien eingetaucht sind. Warum gibt es überhaupt versteinerte Meereslebewesen mitten in Deutschland? War hier früher Meer? Wurden sie angeschwemmt? Ist die Eiszeit mit ihren großen Geröllschiebungen verantwortlich? Nichts von alledem! Ursache ist die Verschiebung der Erdplatten vor 380 Millionen Jahren – das ist das Alter, der von uns gefunden Versteinerungen. Durch die Bewegung des auf dem flüssigen Erdinneren schwimmenden festen Erdmantels wurden Teile der Erde, die ehemals Meer waren, weit nach außen und weg vom Äquator gedrückt. So sind sie im Gebiet der Eifel gelandet. Heute finden wir daher dort eine dicke Schicht von versteinerten Korallen, Schwämmen und anderen Meerestieren, die nach ihrem Tod auf dem Meeresgrund konserviert und im Laufe der Jahrtausende zu Stein wurden. Häufige Eifelfossilien sind die muschelähnlichen Armfüßer, die verschiedenen Korallenarten (Runzelkoralle, Bödenkorallen), Seelilien (Verwandte von Seesternen und Seeigeln) und Kalkschwämme. Damit wir die einzelnen Funde auch erkennen können, hat uns Herr Müller eine schöne Zeichnung geschenkt. Bei einem Fossilienquiz haben alle Kinder eindrucksvoll gezeigt, wie viel sie in so kurzer Zeit gelernt hatten. Dann aber ging es los in´s Gelände. Auf dem Fossilienfeld wurden die Steine gesammelt, bei denen bereits äußerlich erkennbar war, dass sie Versteinerungen enthalten könnten. Einige gut erhaltene kleine Armfüßer waren gut zu erkennen und wurden direkt in die Sammeltaschen gelegt. Andere eher unscheinbar wirkende „Steine“ kamen hinzu: Die mussten dann später in der Werkstatt aufgearbeitet werden und waren für manche Überraschung gut. So nebenbei wurden dann auch schon die ersten Picknickbrote ausgepackt. Auch Wissenschaftler brauchen Nahrung. Nach einer Stunde hatte jedes der Kinder eine beachtliche Sammlung von Fundstücken und alle wollten sehen, wie es nun in der Werkstatt weitergeht. Vorher gab es noch eine Essenpause und Gelegenheit, den Spielplatz des Zentrums zu testen.

In der Werkstatt hat Herr Müller dann unsere Funde mit einer Diamantsäge geteilt. Schon jetzt wurden zum Teil wunderbare Einschlüsse von Meerestieren erkennbar. Die Oberfläche wurde von den Kindern dann mit Schleifmitteln verschiedener Körnung – von grob bis sehr fein – poliert. Am Ende des anstrengenden Prozesses konnte man alle im Stein eingeschlossenen Fossilien mit vielen Details erkennen und die Kinder waren mit Recht stolz auf ihre Arbeit.

Der Tag wurde dann wieder gemeinsam mit Schorle (für die Erwachsene mit Bier und Wein), und einem leckeren Essen im „Maximilians“ in Lahnstein beendet. Für alle sicher ein Erlebnis, das lange in Erinnerung bleiben wird. 

                                                                                                                                                                                                                       Fotos: Peter Ahrens